Samstag, 8. Dezember 2012

Bewegt sich etwas in der IG Metall? - Internationaler Kongress der IGM in Berlin -

Vom 05. - 07. Dezember fand in Berlin der internationale Kongress "Kurswechsel" der IG Metall statt.

 Mit vielen kompetenten Menschen aus Gewerkschaften und Gesellschaft wurden aktuelle Probleme diskutiert. Das könnte ein Anfang sein - für einen umfassenderen. politischen Blick der Gewerkschaften auf die Gesellschaft. Themen waren unter anderem:

 - das "klas­si­sche" Normalarbeitsverhältnis steht unter Druck, prekäre  Beschäftigungen nehmen zu,

- mehr als die Hälfte junger ein­kom­mens­schwa­cher Menschen sehen keine Chance für einen sozia­len Aufstieg- also für eine Verbesserung ihrer Lage,

- stetig sin­kende Wahlbeteiligung bei gleich­zei­tig stei­gen­der Politikverdrossenheit kann bedeuten: auch die Demokratie steckt in einer Krise.

Ein Höhepunkt war sicher der Auftritt des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Lula:

"Die bra­si­lia­ni­sche Wirtschaft steht heute gut da: 17 Millionen ordent­li­che Arbeitsplätze wur­den geschaf­fen, die Arbeitslosenrate beträgt statt 15 Prozent nur noch 5,4 Prozent. „Die nied­rigste Arbeitslosenrate der bra­si­lia­ni­schen Geschichte“, betont der Gewerkschafter. „Wir haben es geschafft, 28 Millionen Menschen aus der extre­men Armut her­aus­zu­ho­len und 14 Millionen in den Mittelstand zu über­füh­ren.“ Und im Jahr 2005 zahlte Lula die bra­si­lia­ni­schen Schulden an den IWF zurück. „Heute sind wir Gläubiger, dafür hatte ich 30 Jahre gekämpft“, freut sich der Ex-Präsident.
Warum ist Europa in der Krise, will Lula wis­sen. Seine Antwort: Politiker haben das Politikmachen aus­ge­la­gert. „Das geht so nicht.“ Wie kann man denn zulas­sen, dass ein Finanzsystem unge­re­gelt nur noch den Spekulanten dient, fragt er. Lula glaubt, dass weder IWF noch EZB wis­sen, was man machen kann gegen die Krise. „Meiner Meinung nach muss man doch die gro­ßen Finanzmagnaten an den Pranger stel­len.“ Sie wol­len heute ihre Verluste sozia­li­sie­ren. „Bankenrettung steht an ers­ter Stelle“, ärgert sich Lula. „Das ist eine per­verse Logik.“

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